Medienkompetenz praktisch erfahren

Redakteur des BR gibt Schüler*innen einen Einblick in die Medienwelt

Großes Gelächter entstand in der Klasse als nach einer Runde „Stille Post“ das Endergebnis fast komplett von der Anfangsbotschaft abwich. Aus einem Hund, der sich im Raum Bad Kissingen an einem Knochen vergiftet hatte, war ein 14-jähriger Junge geworden, der am Baggersee in Schweinfurt Knochen versteckt hatte. Dies war eine Arbeitsphase in der Veranstaltung, die Ralph Wege als Regional-Korrespondent für das BR-Studio Main-Rhön im Rahmen eines Medientages für eine 10. Klasse des Walther-Rathenau-Gymnasiums abhielt.

Nach einer kurzen Vorstellung seiner Person erläuterte der Referent, wie man eine Nachricht erstellt und auf welche Art und Weise sie sich verbreiten kann. Hier nannte er besonders soziale Medien, Zeitungsartikel und Fernsehen als Stichworte.

Anschließend durften die Hörer sich ausprobieren unter verschiedenen Bildern die Fakes herauszufinden. In Verbindung damit behandelte der Journalist die Regeln, nach denen professioneller Journalismus arbeiten muss und erklärte Fachbegriffe wie das Zwei-Quellen- und das Vier-Augen-Prinzip sowie den Quellenschutz.

Einen größeren Teil der Vormittagsveranstaltung beanspruchte der Prozess, der den Weg vom ursprünglichen Geschehen zur am Ende veröffentlichten Nachricht verdeutlichen sollte. Dabei wurde vor allem die Frage auf welche Weise Falsch-Meldungen und Manipulationen entstehen können in den Vordergrund gestellt. Ein Rollenspiel, das den interessierten Schülern ermöglichte reale Fälle als nachrichtenwürdig oder nicht einzustufen, machte praxisnah die Mechanismen dahinter klar.

Am Ende des Medientages sollten die Zuhörer eine größere Medienkompetenz aufweisen, was Ralph Wege als Ziel seiner Veranstaltung und als „sehr, sehr wichtige“ Fähigkeit einschätzte. In diesem Sinne verlautete aus dem Publikum neben dem Applaus, dass die Vorstellung ein „aktuelles und wichtiges Thema“ beinhalte und es gut war von einem Experten aufgeklärt zu werden.

Es war ein Tag, der keine und keinen der Anwesenden unbeeinflusst ließ.

Jonas Ostlinning und Daniel Samboretsiy, G11c

(AG: Schüler*innen schreiben für die Zeitung)