Nach zwei Jahren Corona-Pause konnte die AG „Schüler-fairändern-die-Welt“ der Walther-Rathenau-Schulen die Fünftklässler wieder zum fairen Frühstück in die Mensa einladen. Dieses fand an zwei Terminen statt: Zunächst für die vier Realschulklassen und dann für die fünf Gymnasialklassen. Sie verteilten sich auf die drei Tischreihen und beäugten neugierig die Servierwagen, die mit fairen Bananen, Äpfeln, Müsli, Schokocreme, Honig, Honigwaffeln, Kräuterquark, Brot, Milch, Orangensaft und Apfelsaft gut gefüllt waren.
Angelika Lauer, die zusammen mit Claudia Markert die SfW-AG leitet, begrüßte die Schülerschaft und erläuterte am Beispiel Kakao und Schokolade, was fair bedeuten würde. Sichtlich entsetzt waren die Schüler, als sie hörten, dass Kinder in ihrem Alter von den Eltern an die Besitzer von Kakaoplantagen verkauft werden, um die Familie finanziell über Wasser zu halten.
Nun sollten die Schüler die Texte, die auf den Tischen lagen, vorlesen. Dabei stellte sich heraus, dass nur die Tischreihe in der Mitte Frühstück bekommen würde, da sie dem reichen Teil der Welt angehört. Die beiden äußeren Tischreihen würden leer ausgehen, da sie den armen Teil der Bevölkerung repräsentierten.
Da dies ein faires Frühstück werden sollte, erhielten die „reichen“ Schüler folgende Aufgabe: Erst wenn sie alle Lebensmittel fairteilt hätten, darf gefrühstückt werden. Die Weltpolizei, d.h. die SfW-AG, überprüfte die Fairteilung der Lebensmittel. Nach kurzem Überlegen wurde die Aufgabe gelöst. Wie im Flug verging diese ungewöhnliche Schulstunde, und die Fünftklässler verabschiedeten sich strahlend und dankbar. Nun hieß es Tische abräumen, Servierwagen auffüllen und spülen für die nächsten Klassen.
Unterstützt wurde die AG dabei von vier Vorstandsmitgliedern des Schulfördervereins. Als Gäste waren u.a. Roland Merz und Renate Schuler von der lokalen Agenda zugegen. Dass das faire Frühstück für die neun fünften Klassen kostenlos angeboten werden konnte, ist der Transfair e.V., dem Förderverein, dem Elternbeirat und den Fördermitteln „Alltagskompetenzen“ zu verdanken. Zum Schluss waren sich alle einig, dass das faire Frühstück auch im nächsten Jahr wieder stattfinden soll.