„Eine Brücke schlagen zwischen zwei Kontinenten“,
so lautet seit 2001 das Motto des Schüleraustausches mit Brasilien. Nach der langen Coronapause war es nach fünf Jahren endlich wieder soweit: Nachdem bereits brasilianische Schülerinnen und Schüler im September 2023 in ihren deutschen Gastfamilien in Schweinfurt und Bad Kissingen gewesen waren, hieß es nun für die Deutschen vom 18.03. bis 02.04.2024 die Welt in Brasilien erleben zu dürfen!
Das Brasilienabenteuer der deutschen Gruppe begann zunächst mit einem wunderschönen mehrtägigen Aufenthalt auf einer ruhigen Fazenda in Minas Gerais, dem Nachbarstaat von Rio de Janeiro. Neben der schmackhaften brasilianischen Vollverpflegung hatten die Schülerinnen und Schüler hier Gelegenheit, einen nachhaltigen Einblick in den ökologischen Landbau in der Serra Serrado zu erhalten. Weiterhin versetzten unter anderem Besuche in nahegelegene, kleine und malerische Städtchen, Tiradentes oder Prados, die Reisenden in die koloniale Vergangenheit zurück.
Es ist nicht verwunderlich, dass der Abschied aus dieser beschaulichen Welt auf dem brasilianischen Land nicht leicht fiel, aber bei der Ankunft an der EAC hießen die brasilianischen Gastgeber ihre 24 deutschen Gäste vom WRG und dem JSG mit ihre Begleitlehrkräften Kathrin Götz (JSG), Wolfgang Hofmann (JSG), Kirsten Hofmann (WRG) und Stefanie Paczulla (WRG) herzlich willkommen.
In den folgenden Tagen hatten die deutschen Schülerinnen und Schüler die einmalige Gelegenheit, in einer brasilianischen Gastfamilie zu leben und am Alltag in den Familien sowie am Leben in einer der renommiertesten Schulen Rio de Janeiros teilzuhaben. Die EAC gilt als ausgezeichnete Auslandsschule, die einen deutschen und brasilianischen Zweig als Ausbildungsrichtung anbietet. Sie zeichnet sich durch ein sehr hohes Bildungsniveau aus sowie durch ein überaus großes Interesse an Kontakten mit dem deutschsprachigen Ausland.
Zum diesjährigen Programm gehörte auch wieder der Besuch eines regelmäßigen Portugiesischkurses, der jeweils in der ersten Unterrichtsstunde ab 7:15 Uhr eigens für die deutschen Gäste stattfand. Viele herrliche Eindrücke konnte die Reisegruppe bei gemeinsamen Ausflügen zu den weltbekannten Wahrzeichen Rios gewinnen, so waren der Besuch des Christus Redentor auf dem Corcovado und der Zuckerhut fester Bestandteil. Zu den Stationen einer Citytour durch Rio gehörten das neu angelegte Hafenviertel, der alte Sklavenhafen, das Zentrum der Entstehung des Samba sowie ein beeindruckender Besuch im Zukunftsmuseum. Den krönenden Abschluss bildete ein kulinarischer „Einkehrschwung“ in das weltbekannte Café der Confeiteria Colombo. Ein weiteres Ziel war das berühmte Fußballstadion Maracanã.
Davon, dass Rio eine Stadt ist, die von Reichtum und Armut gleichermaßen geprägt ist, konnten sich die Schülerinnen und Schüler bei einem Besuch im Kindergarten Bom Samaritano in Ipanema überzeugen. Hier wird die Ambivalenz des Lebens in Rio besonders deutlich. Der Kindergarten ermöglicht Kindern aus den angrenzenden Favelas, also Armenvierteln, mit Hilfe von Spenden eine elementare vorschulische Grundbildung sowie eine medizinische Grundversorgung zu erhalten. Dies kann eine positive Weichenstellung für Kinder aus diesen Wohnvierteln sein, deren Lebenswirklichkeit stark von Armut und Gewalt geprägt ist. Die deutschen Schülerinnen und Schüler brachten Reis und Bohnen als Geschenk mit.
Die zweieinhalb Wochen vergingen wie im Flug und am Ende stand ein wehmütiger Abschied von den lieb gewonnenen Partnern und die feste Absicht, in Kontakt zu bleiben. Allen begleitet die Gewissheit, dass sie unvergessliche Eindrücke und unschätzbare Erfahrungen gesammelt haben, alle haben mit sehr großem Engagement erfolgreich zum Gelingen beigetragen, das Ergebnis ist eine neue Brücke zwischen den Kontinenten und den beteiligten Schulen in Rio de Janeiro, Schweinfurt und Bad Kissingen.