Erschöpft nach einer 10-stündigen Wanderung im Schneegestöber, erwartet einen die warme Stube der Alm. Dies ist nur eine von vielen Situationen, die die 12 Schüler*innen des Walther-Rathenau-Gymnasiums zusammen mit 4 Lehrern erlebt haben. 16 Rucksäcke, sechs Monate Planung und ein Haufen Motivation waren Grundlage, um im Rahmen des P-Seminars „Analogie Berg und Beruf“ eine Alpenüberquerung durchzuführen. Das Ziel des Seminars war es zunächst, durch Selbstreflexion eigene Talente für die Berufsfindung sichtbar zu machen und mit der Planung selbstständiger und zielorientierter zu werden. Die Schüler*innen sollten im Laufe des praxisorientieren Seminars lernen, mit bevorstehenden und spontanen Problemen umzugehen und dabei auch Hilfe von Teamkollegen anzunehmen.
Am Dienstag, den 13.09.2022, begann die Tour von Berchtesgaden nach Lienz am Schweinfurter Hauptbahnhof. Nach der sechsstündigen Zugfahrt hatten die Schüler*innen schon die erste Challenge. In zwei Gruppen eingeteilt, mussten sie den Weg zur Herberge nur mit einer Papierkarte finden. Diese Aufgabe wurde mit kleinen Umwegen gut erledigt, wobei der Gruppenzusammenhalt direkt gefragt war.
Von St. Bartholomä aus startete die Gruppe Richtung Kärlinger Haus. Schon auf der ersten Tour lernten die Schüler*innen an ihre Grenzen zu gehen. Schließlich ging es die nächsten Tage genauso weiter über Maria Alm zur Grießbachalm. Dies konnte jedoch nur mit ausreichend Teamgeist, Training und Motivation gemeistert werden. Die Zeit auf den Hütten wurde immer mit Gesellschaftsspielen und einer Meditation, von dem Kursleiter Hr. Schwarz angeboten, verbracht. Danach erstreckte sich die Route über den Hundstein Richtung Trauneralm. Dabei musste die Gruppe mit mehreren Wetterumschlägen, wie Schnee und Regen, kämpfen. Am nächsten Morgen, entschied sich die Gruppe dazu, die nächste Tour zu Fuß zu bestreiten. An diesem Tag musste die Gruppe ihren ersten Rückschlag erleben, denn nach 500 absolvierten Höhenmeter durch den Schnee, musste die Gruppe zu ihrer eigenen Sicherheit die Tagestour abbrechen, da hüfthoher Schnee und starke Schneeverwehungen auf die Wanderer warteten. Zum Glockner Haus fuhren sie dann mit dem Taxi über Großglockner Hochalpenstraße. Auf dem Weg zur Glorer Hütte gelang die Gruppe durch die Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern. Am darauffolgenden Morgen es 2 Stunden bis zur nächsten Bushaltestelle, von der aus sie nach Lienz fuhren. Von Lienz ging es weiter mit dem ICE über München nach Würzburg.
Durch die gesammelten Erfahrungen lernten die Schüler sich selbst von einer anderen Seite kennen und erfuhren, wie wichtig Freunde und Teamwork vor allem in schwierigen Situationen sind. Außerdem sollte man keine Angst vor seinen eigenen Grenzen haben.